ICH BIN – Einfach glücklich

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Cover ICH BIN 1/2019

Es ist ein schmaler Grat: „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis ans Ende …“ ist wohl eine der Märchenformeln, die wir in unserer Kindheit am häufigsten zu hören bekamen. Klar, glücklich sein will jeder. Da gibt es keinen Zweifel, das klingt richtig und es klingt richtig romantisch. Das Streben nach dem Glück steht für ein sinnvolles Leben, für die legitime Suche nach Erfüllung.

Aber wie ist es mit der Zufriedenheit? Klingt das nicht manchmal eher wie „Na gut, was soll’s, dann ist es eben so“? Hat die Zufriedenheit nicht manchmal den Beigeschmack des Aufgebens? Was also soll man von einem Magazin halten, das einen auf 128 Seiten auffordert, endlich die inneren Hebel umzulegen, um zufrieden zu sein – und das akribisch aufspürt, wo die Quellen unserer Unzufriedenheit liegen, um diesen an den Kragen zu gehen.

Wir widmen uns unter anderem der Frage, worin eigentlich die Gründe für unsere Unzufriedenheit liegen, wenn sie uns denn ergreift oder gar beherrscht. Wir schauen genauer hin, was es mit dem „Auseinanderleben“ in Partnerschaften oder der vielzitierten Midlifecrisis auf sich hat. Und wir geben Tipps, wie man es schafft, sich selbst aus der Sackgasse der Unzufriedenheit wieder hinaus zu manövrieren. Veit Lindau fordert uns in seiner unnachahmlichen Art und Weise auf, Ja zu uns zu sagen, und auch die leisen Töne eines Zen-Mönches transportieren wichtige Einsichten und Lebensregeln.

Die neue ICH BIN kommt wieder mit vielen tollen Extras daher

Also Ende gut, alles gut, alle glücklich und zufrieden? Nicht wirklich, denn genau an dieser Stelle beginnt die Gratwanderung. Richtig ist, dass wir oft verlernt haben, bei allem Stress, allen Problemen, allem Unbill im Leben auch das Gute zu sehen, das um uns herum und auch uns selbst passiert. Dabei geht es allerdings gar nicht darum, die Augen vor den Problemen zu verschließen, sondern sie für die Dinge zu öffnen, die unserem Leben Sinn und Fülle geben, die unser Herz erwärmen und uns lächeln lassen. Für Dinge, die uns ein Stück weit zufrieden machen können, wenn wir es denn wollen.

Und es ist tatsächlich sehr oft unsere eigene Entscheidung, dieses Gefühl auch zuzulassen. Es ist eine Zufriedenheit, die mit Dankbarkeit und Demut verbunden ist, und damit vielleicht noch ein Stück weit andere Menschen einbezieht, als es das Glücklichsein erfordert. Diese Zufriedenheit hat allerdings wenig damit zu tun, es sich in der Lethargie bequem zu machen. Der innere Frieden, die wohltuende Ruhe, die wir in diesem Gefühl finden, ist nämlich beileibe keine Grabesruhe, sondern eher Kraftquell, eher Anfang als Ende.

Denn mit dem berühmten, zur Hälfte gefüllten Glas ist es so eine Sache. Natürlich scheint es quasi die Moral der Geschichte zu sein, das Glas halbvoll statt halbleer zu sehen. Aber wer sagt denn, dass die Geschichte damit zuende ist? Was ist mit der anderen Hälfte? Die muss doch nicht leer bleiben! Aber sie lässt sich deutlich leichter füllen, wenn die Kraft dafür aus dem geschöpft wird, was bereits da ist, was einem keiner mehr nehmen kann.

Übrigens, dabei darf man dann auch ruhig wieder etwas unzufrieden sein, die Stirn runzeln, die Augen verdrehen und auch mal ganz laut „aber“ sagen. Solange man nicht vergisst, auch all das mit einem leise lächelnden Herzen zu tun.

Diese und viele weitere Themen lesen Sie in der ICH BIN 1/2019, die ab sofort an den Kiosken erhältlich ist. Die aktuelle Zeitschrift und ältere Ausgaben erhalten Sie auch online über www.heftkaufen.de oder in der großen E-Paper-Flatrate mit vielen weiteren Zeitschriften bei Readly.

Bildquellen

  • Allgemein_Auszeit_bio_neu: Auerbach Verlag
  • Cover ICH BIN 1/2019: Auerbach Verlag