AUSZEIT 6/2020: Achtsamkeit – Eine zauberhafte Reise mitten in dein Herz

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Es wird dieses Jahr eine ganz besondere Adventszeit geben. Die Turbulenzen um uns herum, eine Pandemie, die schon jetzt tief in unser aller Leben eingreift, sorgen für Verhältnisse, die uns herausfordern.

Auch unser Herz wird auf die Probe gestellt. Und das gar nicht so sehr durch die Hoffnung, dass es gesund bleiben möge, weil vielleicht im ganz persönlichen Notfall kein Krankenhausbett mehr frei ist. Sondern vor allem auch deshalb, weil wir Tag für Tag vieles abzuwägen haben: Wo legen wir Grenzen für Dinge fest oder wo verzichten wir sogar ganz auf diese Dinge, die wir noch vor einem Jahr als selbstverständlich ansahen und für unverzichtbar hielten?

Zum Beispiel sich für fünf Stunden in den Zug zu setzen, um die Eltern zu besuchen, und dort angekommen, sie erst einmal herzlich in den Armen zu halten. Oder fünf Stunden in die andere Richtung zu fahren, um die eigene Tochter und die Enkelkinder zu besuchen, die man Monate nicht gesehen hat. Darauf zu verzichten, tut weh. Und wenn ich dann zu hören bekomme, das sei doch unter den gegebenen Umständen völlig selbstverständlich, muss ich sagen: Nein, das ist eben nicht selbstverständlich. Und es macht etwas mit uns, ganz tief in uns drin. Um so wichtiger ist es, sein Herz jetzt nicht zu verschließen und später das, worauf man jetzt verzichtet, um so mehr zu schätzen.

Verzichten müssen!

Genau so wichtig ist es auch, dass wir uns nicht gegenseitig „die Köpfe einschlagen“, weil wir immer mehr in Extremen denken und fühlen. Angst, auch übertriebene, ist genau so menschlich wie der Prozess der Verdrängung, des Verharmlosens von Dingen, vor denen man sich nicht ängstigen lassen will. Beides kommt nahezu von der gleichen Stelle in unserem Herzen und hat doch so unterschiedliche Konsequenzen, treibt uns in der öffentlichen Diskussion weit auseinander. Und es ist nicht überraschend, dass die Politik mal die eine oder andere Stimmung aufgreift, zumal die Fakten sehr widersprüchlich sind und wir täglich dazulernen. Es gibt keine einfache Lösung, aber es gibt Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen: Wir werden abwägen müssen, auf was wir verzichten, um uns zu schützen – nach bestem Wissen und Gewissen. Aber keiner darf diese beiden Seiten gegeneinander ausspielen. Wenn Verzicht weh tut, müssen wir es sagen dürfen. Wenn die Angst da ist, dass der Virus noch viel mehr Opfer kosten wird als bis jetzt, dann ist diese Angst zu akzeptieren. Und trotzdem dürfen wir von all dem nicht unser Herz demontieren lassen, dürfen keine Mauer um unser Herz errichten. So wird und kann es auch in diesen Tagen unser Kompass bleiben.

Ich wünsche uns allen, dass wir Weihnachten Eltern und Kinder in den Armen halten dürfen. Und ich wünsche uns, dass wir das bald wieder tun dürfen, ohne den geringsten Zweifel daran zu haben, dass es richtig und wichtig ist.

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